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ÜBER DEN FILM

Bobby (70), ein pensionierter Wiener Kaffeehausober, ist regelmäßig auf der Westautobahn zwischen Wien und Salzburg unterwegs. In Salzburg besucht er seinen ehemaligen Lebensgefährten Arthur, der dort schwerkrank im Spital liegt.

Um Fahrtkosten zu sparen, sucht Bobby über eine Online-Plattform nach Mitfahrern und Mitfahrerinnen. Geld ist aber nicht der einzige Grund: Er mag es, während der langen Autobahnfahrten in Gesellschaft zu sein. Er bekommt dabei spannende, unterhaltsame oder berührende Geschichten aus dem Leben seiner meist jungen Mitreisenden zu hören. Sie sind ihm eine willkommene Ablenkung von den Besuchen an Arthurs Krankenbett. Bobby ist neugierig: Woher kommen sie, wohin gehen sie? Was ist ihnen im Leben wichtig? Er bemerkt, dass sich im engen Innenraum des Autos ungewöhnlich schnell Vertrautheit einstellt, obwohl man einander nicht kennt. What’s said in the car, stays in the car. Hat diese Offenheit etwas damit zu tun, dass man sich nach der Fahrt wieder aus den Augen verlieren wird?

Der Film begleitet Bobby in den Monaten des Abschieds von Arthur und entdeckt im Vorbeifahren die vielen Seiten der Westautbahn.

ÜBER DEN REGISSEUR

Sebastian Brameshuber wurde 1981 in Gmunden geboren und wuchs im Salzkammergut auf. Später studierte er Bühnenbild an der Universität für angewandte Kunst in Wien und Film am Le Fresnoy in Frankreich. Seine Filme werden seit Jahren regelmäßig bei renommierten österreichischen und internationalen Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet (z.B. Berlinale, Viennale, Diagonale, Cinéma du Reél Paris, Art of the Real New York). Seine Langfilme Muezzin (2009), Und in der Mitte, da sind wir (2014) und Bewegungen eines nahen Bergs (2019) liefen in den österreichischen Kinos sowie im Fernsehen und wurden auf DVD veröffentlicht, u.a. in der Standard Edition Der österreichische Film.

Als Verbindungsweg zwischen seiner Heimat und seinem derzeitigen Lebensmittelpunkt in Wien ist Sebastian auch selbst oft auf der Westautobahn unterwegs. Dieses Filmprojekt begann, als er sich darüber wunderte, dass der Traunstein kurz nach Sattledt so ins Bild rückt, dass er den Fluchtpunkt der Autobahn bildet und man direkt auf ihn zufährt. Zufall oder Absicht?

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